Sanierung Basilika St. Vitus

Ellwangen, 1988
Sanierung Basilika Ellwangen Ansicht
Sanierung Basilika Ellwangen Längsschnitt
Sanierung Basilika Ellwangen Ansicht
Sanierung Basilika Ellwangen Querschnitt

St. Vitus in Ellwangen gilt als die bedeutendste spätromanische Gewölbebasilika Schwabens. Es handelt sich um eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit Querschiff, deren Grundriss die Form eines Kreuzes aufweist. Die ehemalige Klosterkirche wurde 1233 geweiht, im 17. Jahrhundert im Inneren barockisiert und im 18. Jahrhundert mit Rokokoschmuck ausgestattet.

Ende der 1980er-Jahre kam es vermehrt zu Steinschlag, da das weiche Sandsteinmauerwerk teilweise massiv beschädigt und stellenweise auch stark durchfeuchtet war. Die Sanierungsarbeiten dauerten über zehn Jahre; in fünf Bauabschnitten wurden vor allem die Fassade, die Türme und Dächer des Kirchenbaus instandgesetzt. Diverse Voruntersuchungen hatten ergeben, dass das Gebäude trotz der Steinschädigungen und Mauerwerksspannungen über eine ausreichende Tragfähigkeit verfügte, sodass aus statischen Gründen keine generellen Steinaustausch-, Steinverfestigungs- und Verstärkungsmaßnahmen erforderlich waren.

Diese beschränkten sich lediglich auf die Stellen, an denen stark abgesandete Steine vorhanden waren; hier wurden Auswechslungen bzw. Vorplattungen vorgenommen und das Mauerwerk örtlich verfestigt. Im Zuge der Instandsetzung wurden alle Steine abgeklopft, hohl klingende Blöcke bis auf den gesunden Kern zurückgearbeitet und neue Blöcke vorgesetzt. Da sich herausgestellt hatte, dass der ursprünglich verwendete Zementmörtel den Sandstein angriff, mussten sämtliche Fugen ausgeräumt und die Mauern von außen handwerklich gut verschlossen werden.

Danach härtete man die Steine mit einer Kunstharzlösung und behandelte deren Außenflächen mit Hydrophobierungsmittel. Der stark geschädigte Südturm erhielt im Bereich der Turmstube einen innen umlaufenden Ringanker aus zwei 160 mm breiten, hintermörtelten und abgedichteten C-Trägern, die mittels 16 Ankern M12 mit angeschweißter Ankerplatte im Mauerwerk befestigt wurden. Im Dachstuhl des Westturms wurden verfaulte Holzteile ausgetauscht, fehlende Konstruktionsteile ergänzt und mit Hilfe von Bauklammern und Flacheisen sichere Holzverbindungen hergestellt.