Verwaltungsgebäude der KVB

München, 2009
Bürogebäude der KVB, München
Bürogebäude der KVB, München
Bürogebäude der KVB, München

Die Dienststellen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) sollten um die Jahrtausendwende an einem zentralen Standort in München zusammengefasst werden. Daher plante das Architekturbüro LAI, Peter Lanz Architekten und Ingenieure, eine bauliche Erweiterung seines aus den 1980er-Jahren stammenden KVB-Bestandsgebäudes im Stadtteil Laim. Dessen L-förmiger Grundriss war bereits damals auf mögliche Anbauten hin ausgelegt worden, sodass nun ein weiterer L-förmiger Baukörper angefügt werden konnte, der mit dem Altbau zusammen einen begrünten Innenhof umschließt.
Im Hauptflügel des Neubaus sind fünf Kombibüroetagen angeordnet, auf denen als oberer Abschluss ein zusätzliches Konferenzgeschoss sitzt. Eine gläserne Fassade, in den Bürobereichen lediglich unterbrochen von niedrigen Brüstungselementen, umhüllt den gesamten Neubau.

Das Konzept der Kombibüros, also Einzelbürozellen entlang der Außenwände mit gemeinschaftlich genutzten Zonen im Mittelbereich des Gebäudes, bestimmte die Tragwerksgeometrie. Hinzu kam, dass nach dem Leichtbauprinzip mit möglichst wenig Materialverbrauch konstruiert werden und jedes Betonbauteil neben der Lastabtragung weitere Funktionen übernehmen sollte. In erster Linie traf dies auf die Decke zu, deren Rohkonstruktion man so formte, dass sie integraler Bestandteil des Innenausbaus wurde.

Zunächst wurde sie im Mittelbereich des Gebäudes in Längsrichtung trogförmig ausgebildet, um – in Verbindung mit sechs vertikalen Schächten – technische Installationen aufnehmen zu können. Die Brüstungselemente sind als tragende Überzüge ausgebildet, sodass die Decke mit 24 cm relativ dünn ausgeführt werden konnte, obwohl sie Spannweiten von etwa 8 bzw. 12 m zu überbrücken hat.
Auch die Anschlüsse der Systemtrennwände zwischen den Bürobereichen wurden über ca. 7 cm breite Nuten in die Stahlbetondecke integriert, die an diesen Stellen dann nur noch eine Dicke von 20 cm aufweist. Die dazwischen verbleibenden Felder wurden als Halbfertigteile (Filigrandecken) mit Aufbeton hergestellt.

Architekten: LAI Lanz Architekten und Generalplaner, München